Fahrstreifenposition

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Nicht zu weit rechts!

Leider ist es immer noch so, dass viele Radfahrende das Rechtsfahrgebot damit verwechseln, sich direkt am Randstein fortzubewegen. Ärgerlicherweise fordert auch die Verkehrswacht von Schülerinnen und Schülern, dass sie beim Anhalten den Fuß auf den Gehsteig setzen können müssen. Ein sehr gefährliches Unterfangen!
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2,75 - 0,70 = 2,05 / 2 ≈1,00 Meter

Der adfc fordert 80 Zentimeter bis einen Meter, was also einer ähnlichen Zahlenvorgabe entspricht. Die Drittelregelung hat den Vorteil, dass sie intuitiver ist. Man muss nicht überlegen, ob man vom Ellenbogen, vom rechten Lenkerende oder von der Mitte des Fahrrades misst. Und man muss nicht abschätzen, ob es jetzt einen Meter ist oder etwas mehr oder weniger.


Natürlich kann man die Drittelregelung auch nicht stur überall anwenden. Bei breiteren Fahrbahnen kann es unter Umständen sein, dass man die Grundposition weiter rechts hält. Schlaglöcher, Straßenbahnschienen, geparkte Autos und ähnliches können dazu führen, dass man etwas weiter nach links muss.

Drittelregelung

Am besten denkt man sich die Fahrbahn, in der man sich bewegt, in drei Teile. Wenn man links abbiegen will bewegt man sich im linken Drittel. Wenn man rechts abbiegen will bewegt man sich im rechten Drittel. Zum Geradeausfahren (Grundposition) bleibt man im mittleren Drittel.

Dies mag erstmal viel zu weit links erscheinen - bei einer gängigen Fahrbahnbreite von 2,75 und einer in der Regel angenommenen Breite einer radfahrenden Person von 70 Zentimetern kommt man aber auf ca. einen Meter, für den Fall, dass man genau in der Mitte fähert (also genau mittig im mittleren Drittel) - siehe Kasten links.

Die Drittelregelung erlaubt einem dann die notwendige dynamische Anpassung (Schlaglöcher, Übergange von breiterer zu engerer Fahrspur oder umgehert etc)

Videoclip zur Fahrstreifenposition

In diesem Video wird gezeigt, wie man durch eine geeignete Fahrstreifenpositionierung vermeidet, zu eng vom motorisierten Verkehr überholt zu werden. Hier geht es zunächst bergab, unter einer Bahnunterführung durch, gefolgt von einer scharfen 90-Grad-Rechtskurve. In dieser Kurve gilt es zu vermeiden, überholt zu werden, da die Kfz-Personen beim Kurvenfahren in der Regel genug mit sich selbst zu tun haben oder gar übersteuern und dann noch dichter auf den Radverkehr auffahren.
Nach der Kurve zweigt eine Rechtsfahrspur ab (die sich später in zwei aufsplittet), in der Mitte finden sich zwei Geradeausspuren und links ist noch eine Linksabbiegespur.

Wichtig: Immer erst einen Schulterblick machen wenn man seine Position verlässt um weiter nach links zu fahren!l

Also, am Anfang Schulterblick - wenn frei ist kann man weiter in die Mitte fahren. Wenn Autos kommen mehrmals Schulterblick, Handzeichen und Blickkontakt - in der Regel lassen einen Autofahrende gewähren.

In diesem Fall fährt man sogar noch etwas über die Mitte raus um wirklich zu verhindern, dass jemand in der Kurve dicht überholt. Normalerweise fährt man nicht so weit links, aber in Einzelfällen muss man das, zumindest kurzzeitig, tun.
Wenn man in die Kurve reinfährt kann man wieder weiter nach rechts fahren.

Wichtig: Beim Geradeausfahren darauf achten, dass man nicht genau auf der Linie zwischen Rechtsabbiegespur und Geradeausspur fährt! Das ist verlockend, weil man dann das Gefühl hat "aus dem Weg zu sein". Es führt aber nur dazu, dass gleichzeitig links und rechts dicht überholt wird. Bleibt man in der Mitte wird man nicht dicht überholt und steht dann auch, falls die Ampel auf Rot springt, nicht neben sondern vor und/oder hinter einem Auto.

Videoclip zum Fahren in Engstelle

Dieses Video erklärt das Befahren einer Engstelle. Hier ist die mittige Position wichtig, um nicht zu dicht überholt zu werden. Man sieht später im Clip eine Radfahrerin, die sehr weit rechts fuhr - und die mit Sicherheit eng überholt worden wäre, wenn ich nicht mittig vor ihr gewesen wäre. Rechtsfahrgebot bedeutet *nicht*, dass man mit den Pedalen fast schon den Bordstein berühren muss!

Das Gesetz sieht innerorts einen Abstand von 1,50 Meter vor, den Autofahrende gegenüber Radfahrenden lassen müssen. Leider ist es so, dass viele Kfz-Lenker:innen dies entweder nicht wissen oder nicht einschätzen können.

Hier können Radfahrende aktiv für ihre eigene Sicherheit sorgen, in dem die Möglichkeit, zu dicht üb,erholt zu werden, erst gar nicht entsteht. 

Mit einem Schulterblick - um den Auofahrenden zu signalisieren, dass man wahrgenommen hat dass Autos hinter einem sind - kann man zusätzlich die Unart des Angehuptwerdens minimieren.
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