Tour 14 - Kreuz und Quer
Eigentlich sind die Regeln klar - alle Touren werden in der Reihenfolge gefahren wie sie im Buch stehen und es wird immer da gestartet und geendet wie im Buch beschrieben. Aber wenn man zwei Ausnahmen auf einmal macht (Minus mal Minus gleich Plus???) ist wieder alles in Ordnung, oder?
Schlicht und ergreifend hat es terminlich nicht gut gepasst. Touren 12 und 13, die chronologisch folgen würden, sind Zwei-Tages-Touren, die ich besser reinplanen muss. Also habe ich Tour 14 vorgezogen. Die sieht den Start in Badenweiler vor, mit einer Schleife durch die Berge und über Freiburg zurück nach Badenweiler.
Also das nächste Problem. Erst nach Badenweiler radeln, dann die Schleife, dann zurück? Viel zu lang. Also mit dem Zug bis Müllheim, Schleife fahren, mit dem Zug zurück und wegen des Neun-Euro-Tickets riskieren, mit dem Rad fahren zu müssen? Das wäre problematisch mit dem Anschlusstermin um 16:00 - eine Veranstaltung mit Katja Diehl (Autorin von #Autokorrektur), wo ich als Host im World Café für den Tisch "Radverkehr" eingeplant bin.
Also die sinnvolle, regelverstoßende Maßnahme gewählt: Start am alten Wiehre-Bahnhof, dann übers Hexental, Staufen nach Badenweiler. Statt Schlusspunkt geht hier die Kletterei erst los, über Sirnitz und Bernau zum Äulemer Kreuz. Ein letzter Kraftakt von Titisee zum Thurner, dann ist die Kletterei geschafft.
Aber der Reihe nach. Um zum einen der größten Hitze zumindest nur kurzzeitig ausgesetzt zu sein und um zu gewährleisten, dass ich zur #Autokorrektur Veranstaltung rechtzeitig daheim bin, gibt es einen frühen 6:00 Start. Das hat zur Folge, dass ich bis Freiburg mehr Begegnungen mit Tauben (3) als mit Autos (0!) habe. So macht #Autokorrektur Spaß :)
Tatsächlich überholt mich das erste Auto erst kurz vor dem Pass am Kreuzweg / Sirnitz. Am Parkplatz stehen zwar einige Wohnmobile, die ersten Leute sind schon wach und einige Kinder rennen umher - aber es ist insgesamt noch himmlisch ruhig. Auch die Temperauren sind angenehm. Trotzdem bin ich froh, dass ich am Fuße des Berges meine Flaschen aufgefüllt habe - habe zwar weniger dabei wie der Gärtner, der auf seinem Wägelchen vier Gießkannen füllt, aber es muss ja vorerst nur bis Utzenfeld reichen - da steht der nächste Brunnen.
Nun aber ist es schon etwas später, der Verkehr nimmt zu und die Strecke ab Gschwend ist fest in der Hand (oder dem Gashahn) vom Motorradverkehr. Die zunehmenden Steigungsprozente und der Gegenwind addieren sich zu einer ungünstigen Kombination. Aber den Blick links und rechts über die schöne Landschaft schweifen zu lassen lenkt mich ab und macht das Ganze erträglich.
Erinnerungen: Kettenriss!
Nach einer Erholungsabfahrt geht es bei Menzenschwand hinauf und hier merke ich langsame die bereits Kilo- und Höhenmeter. Der Anstieg gehört nicht zu meinen Favoriten - breite Straße (sieht flacher aus als es ist), wenig Schatten , mehr Verkehr. Oben am Äulemer Kreuz aber zügele ich mich. Einmal war ich hier schon vor einigen Jahren - mein Versuch, die Bergwertung (gegen wen eigentlich?) zu gewinnen endete mit einer gerissenen Kette. Glück im Unglück - ich konnte damals bis Aha runterrollen und dann mit dem Zug nach Hause fahren.
Dieses Mal lasse ich es gemächlich angehen und halte oben im Schatten an, um die letzten Vorräte an Trinken aufzubrauchen und einen weiteren Müslirigel reinzuschieben. Von Tour neun kenne ich noch das Café in Bärental, wo ich mich mit Bartek und Gregor gestärkt habe. Es ist deutlich mehr los, als vor sechs Wochen. Auch in Titisee wuseln die Touristen und ich bin froh, als ich den Ortsausgang erreiche.
Von hier ist es eventuell nicht der Weg, den Jan Ullrich vorgeschlagen hat - ich habe es so verstanden, dass er über kleinere Wege und nicht die Landstraße das Jostal hoch fährt. Ich aber kenne diesen Weg nicht und nehme einfach den mir bekannten am Golfplatz vorbei, hoch zum Thurner auf der Seite wo die Leute wieder Richtung Ziel führt. Nachteil ist, dass man ein paar Mal runter fährt und dementsprechend mehr klettern muss. Aber auch das geht vorbei.
Die Abfahrt ist unspektakulär - allerdings sehe ich einen Fahrer mit Trikot der deutschen Nationalmannschaft und frage mich, ob es derselbe ist, den ich zwei Tage zuvor auf dem Kandel gesehen habe???
Lange grüble ich nicht sondern bin froh, als ich wieder am alten Wiehe-Bahnhof bin, wo ich jetzt keine Lust auf einen Film habe. Sondern, nach einer kurzen Bäckerpause, schnell nach Hause düse. Rechtzeitig bin ich zum World Café zurück und genieße den erfrischenden Vortrag von Katja Diehl. Bärental heute hat mir gezeigt, dass wir dringend eine #Autokorrektur brauchen!
Bildergalerie
Video: Kreuz und Quer
Strava Segment | Zeit 19. Juni | Zeit 25. Juni |
---|---|---|
Ebringen-Schönberg (1,89km - 8,1%) | 11:10 | 09:59 |
St. Ulrich Climb (1,22km - 8,0%) | 6:50 | 06:28 |
Schauinslandkönig "The real" (11,21km - 6,6%) | 1:03:40 | 53:21 |
Utfenzen Belchen sommet (11,04km - 7,3%) | 1:10:12 | (different Segment - Full Belchern Climb - 11,21km - 6,9%) 1:05:48 |